Die schönste Zeit des Jahres, so stellen wir uns unseren Urlaub vor.

Leider wird daraus für viele Familien die schlimmste Zeit des Jahres.

Damit das bei dir nicht der Fall ist, hier 5 Tipps, wie du als muslimische Familie einen tollen Urlaub haben kannst – für alle Familienmitglieder:

1.Planung ist die halbe Reise

Eure Planung kann schon bei der Buchung, sollte aber spätestens kurz vor bzw. bei Reiseantritt geschehen. Wichtig ist es, alle Familienmitglieder (Kinder, Teenager, Erwachsene, Großeltern…) einzubeziehen und  im ersten Schritt zu schauen, welche konkreten Wünsche und Bedürfnisse es gibt (z.B. Schwimmen, Sightseeing, Ruhe und viel Schlafen …).

Im zweiten Schritt priorisiert und kombiniert ihr die Wünsche und Bedürfnisse (z.B.: „Welche zwei Dinge sind euch am wichtigsten und sollten in diesem Urlaub unbedingt getan werden?“, „Während Mama beim Sightseeing ist, hat Baba mit den Kindern im Pool Spaß!)

Wichtig ist auch, dass es für alle eine gute Balance aus ruhigen, entspannenden Aktivitäten und Fun, Action und Bewegung gibt.

Bitte nicht die gesamte Zeit verplanen, sondern auch Ruhe- und Pufferzeiten bedenken.

2.Zeigt Flexibilität

Wie immer im Leben wird auch oder gerade im Urlaub nicht alles nach Plan verlaufen. Dann ist es wichtig, nicht Panik zu schieben, sondern entspannt die Pläne spontan anzupassen und auch gerne Raum für Abenteuer und Unvorhergesehenes zu lassen. Auch das macht einen Urlaub besonders.

3. Setzt feste Ankerpunkte

Mehrmals am Tag sollte es Punkte geben, wo die gesamte Familie wieder zusammenkommt, sich austauscht und gemeinsam Zeit verbringt. Hierzu eignen sich die Essens- und die Gebetszeiten. Gerade im Urlaub ist es die Gelegenheit, sich dafür mehr Zeit und Muße zu nehmen. Vielleicht sprecht ihr mit euren Kindern darüber, warum ihr betet oder wie es war, als ihr als Kind die ersten Suren auswendig gelernt habt. Auch Duas/Bittegebete (z.B. zu den Mahlzeiten oder beim Aufstehen) können so gelernt werden. Gestaltet dies als Eltern abwechslungsreich und ohne Druck.

4. Verarbeitet Neues und Ungewohntes

Ein Ziel des Reisens ist es, neue Welten, Kulturen und Menschen kennenzulernen. Und gleichzeitig fühlen wir uns von Zeit zu Zeit als Erwachsene oder als Kinder überfordert von den vielen neuen Eindrücken. Es ist manchmal auch nicht leicht, diese in sein bisheriges „Weltbild“ zu integrieren. Vielleicht seht ihr Menschen in extremer Armut oder manche Menschen verhalten sich sehr ungewohnt. Manchmal erleben Kinder auch eine Art „Kulturschock“, wenn sie die eigenen Großeltern in deren Heimat besuchen. Sprecht als Eltern die Themen an, teilt eure Eindrücke und Erlebnisse (jetzt und früher) und ermutigt auch eure Kinder, ihre Gedanken mit euch zu teilen. Das verbindet als Familie. Auch hier ist eine gute Gelegenheit über Gott zu sprechen und darüber, wie unterschiedlich Er Menschen und Völker erschaffen hat und wie wir uns als Muslime in verschiedenen Situationen verhalten können.

5. Legt realistische Bildschirmzeiten fest

Wir alle hängen zu viel am Handy oder Laptop und da bietet uns der Urlaub eine gute Gelegenheit, mal etwas weniger „zu schauen“.

Überlegt gemeinsam als Familie welche „Handyregeln“ (nicht beim Essen, erst ab 17.00 Uhr, …) ihr festlegen wollt. Bei Teenagern kann es helfen, ihnen die Verantwortung für z.B. den Tagesausflug zu übertragen und dafür auch das Privileg, als Tourguide natürlich das Handy zu nutzen.

Gleichzeitig sollte die Bildschirmnutzung kein Streitpunkt werden und wichtig ist, dass sich die Eltern auch an die Vereinbarungen halten.

Ich hoffe, dass euch diese Tipps dabei unterstützen, einen  wunderschönen Urlaub  zu genießen!